Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die sich in ganz Europa, einschliesslich Deutschland, ausbreitet und eine zunehmende Bedrohung für die heimische Bienenpopulation und die Imkerei darstellt. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, ist die frühzeitige Erkennung und Zerstörung von Hornissennestern entscheidend. Eine neue Studie der Universität Girona in Spanien hat nun verschiedene Methoden zur Nesterkennung untersucht und verglichen, um die effektivste Strategie zur Bekämpfung dieser invasiven Art zu finden.

Traditionelle Ansätze und Hightech-Lösungen im Vergleich

Die Forscher analysierten sechs verschiedene Methoden, die in zwei Kategorien unterteilt wurden: Beobachtungsmethoden und technologische Methoden.

Beobachtungsmethoden:

  • Markierung und Verfolgung: Hierbei werden Hornissen eingefangen, mit Farbe markiert und anschliessend zu ihrem Nest verfolgt. Diese Methode erfordert Geduld und Erfahrung im Umgang mit den Insekten.
  • Jersey-Methode: Bei dieser Methode werden Köderstationen aufgestellt, um Hornissen anzulocken. Durch die Beobachtung der Flugrichtung der Hornissen kann der Standort des Nestes eingegrenzt werden.

Technologische Methoden:

  • Radiotelemetrie: Diese Methode stattet Hornissen mit winzigen Radiosendern aus. Die Signale der Sender werden dann verwendet, um die Hornissen und schliesslich ihr Nest zu orten.
  • Künstliche Intelligenz (KI) und Drohnen: Drohnen werden eingesetzt, um Bilder von Hornissennestern aufzunehmen. Eine KI analysiert die Bilder und identifiziert die Nester.
  • Harmonisches Radar: Ein spezielles Radargerät verfolgt Hornissen, die mit kleinen Reflektoren markiert wurden. Diese Methode ermöglicht die Ortung von Nestern auch in dichtem Bewuchs.
  • Wärmebildkameras: Wärmebildkameras machen die von Hornissennestern abgegebene Wärme sichtbar, sodass die Nester auch in der Dämmerung oder bei Nacht aufgespürt werden können.

Die optimale Methode – eine Frage der Bedürfnisse

Jede Methode wurde anhand verschiedener Kriterien bewertet, darunter Umweltverträglichkeit, Kosten, Effektivität und soziale Auswirkungen. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Markierungs- und Verfolgungsmethode die effektivste Methode zur Erkennung von Hornissennestern ist. Sie ist kostengünstig, flexibel einsetzbar und benötigt keine aufwendige Technologie.

Die Radiotelemetrie erwies sich ebenfalls als effektiv, insbesondere für grosse Imkereibetriebe, die die höheren Kosten tragen können.

Ein Leitfaden für Imker und Behörden

Die Ergebnisse dieser Studie liefern Erkenntnisse für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse und bieten Imkern und Behörden einen Leitfaden für die Wahl der jeweiligen Situation am besten geeigneten Methode.

Kleine Imkereien und öffentliche Einrichtungen mit begrenztem Budget profitieren von der kostengünstigen Markierungs- und Verfolgungsmethode. Größere Betriebe können hingegen mit der Radiotelemetrie schnell und präzise Nester aufspüren, selbst in unzugänglichem Gelände.

Durch die frühzeitige Erkennung und Zerstörung von Nestern kann die heimische Bienenpopulation geschützt und die Imkerei unterstützt werden.

Link zur Studie: https://dugi-doc.udg.edu/bitstream/handle/10256/25991/TousTito.Marina.pdf

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