Nachdem unser Teammitglied Reiner Jahn im Frühsommer ein Primärnest in Heppenheim gefunden und entfernt hat, wurden im Oktober vermehrt asiatische Hornissen bei einer Bäckerei gemeldet. Reiner konnte das Sekundärnest mittels Fernglas ausmachen.

Nestentfernung

Das Nest muss entfernt werden, soviel ist klar. Reiner Jahn und Thomas Beissel nehmen sich der Sache an. Um Erfahrungen zu sammen ist unser neuestes Netzwerkmitglied Michael Gues ebenfalls zu gegen. Das Nest der asiatischen Hornisse (Vespa velutina) befindet sich in etwa 15m Höhe in der Spitze einer alten Thuja. Um dort ran zu kommen ist ein 20m Hubsteiger erforderlich. Da das HLNUG als erste Option eine giftfreie Entfernung bevorzugt,wurde diesem Wunsch bei der Planung entsprochen.

Also ist auf der Plattform neben der obligatorischen Absauganlage, genügend CO² zur Betäubung, Sägen und Handscheren zur Entfernung sowie weiteres Werkzeug. Mit den ganzen Kisten ist es ganz schön eng. Ein guter Vollschutz ist für die beiden Hornissenberater bei der asiatischen Hornisse angebracht. Das Verteidigungverhalten der Velutina ist im Gegensatz zu der europäischen Hornisse dann doch ein wenig agressiver.

Die Verteidigung ist schon beeindruckend. Nach rund 20 Minuten ist diese gebrochen und es wird in der Luft ruhiger. Jetzt konnten wir in Ruhe die verbleibenden Tiere aus dem Nest absaugen. Neben den Arbeiterinnen konnten wir Drohnen und die ersten Jungköniginnen ausmachen. Das Nest befindet sich also im Fortpflanzungsmodus, den es zu unterbrechen gilt. Nachdem auch die letzten asiatischen Hornissen in der Absaugkiste waren, konnte das Hornissennest aus der Thuja herausgeschnitten werden. Auf dem Weg nach unten wurden die im Nest verbleibenden Tiere noch einmal betäubt, um die unten stehenden Menschen nicht zu gefährden.

Das Nest und die eingesaugten Hornissen werden im Auftrag des Darmstädter Regierungspräsidiums nun eingefroren und sollen genauer untersucht werden.

Besonderer Dank gilt dem Hessischen Rundfunk für die Berichterstattung. Den Artikel finden sie untern dem folgenden Link:
Ungewöhnlich großes Nest der Asiatischen Hornisse entdeckt

Und das Doppelpack?

EIn Doppelpack gab es, als wir Michael Gues eine Demonstration der Telemetrie geben wollten. Der Trainingssender von Thomas ermöglicht die Technik zu erlernen. Reiner Jahn wollte aber gerne ein vermutetes Nest telemetrieren. Der Köder wurde ausgebracht und auf asiatische Hornissen gewartet.

Reiner wollte eigentlich schon abbrechen als Thomas eine Hornisse entdeckte. Im Drosophiladöschen gefangen hatte die auch noch die richtige Größe. Also wurde sie besendert. Nach einer kurzen Verschnaufpause der Hornisse hob sie ab und flog sehr zielgerichtet los. Reiner, Michael und Thomas folgten ihr. Kurz vor einer Fichte konnte Michael tatsächlich in angepeilter Richtung das Nest ausmachen. Bemerkenswert ist der relativ geringe Abstand zwischen den Nestern, der in dirkter Fluglinie nur 1900m beträgt.

In rund 15m Höhe befindet sich das Nest direkt an einer Bundesstrasse in einer Fichte. Die Entnahme wird geplant.

Der Tag war wirklich sehr erfolgreich. EIn Nest konnte entnommen werden, ein Nest wurde gefunden und wir konnten alle wertvolle Erfahrungen sammeln.

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